Zeitlos schön – alles über Leinen

Das Leinen gehört zu den Stoffen, die schon seit langer Zeit zur Herstellung von Textilien verwendet werden und war schon bei den alten Ägyptern bekannt. Auch hierzulande hatte Leinen früher eine große Bedeutung und wurde vor allem zu Bettwäsche, Tischdecken und anderen Produkten für den Hausgebrauch verarbeitet. In den Haushalten älterer Menschen finden sich diese Textilien zum Teil heute noch, denn Leinenstoffe in einer guten Qualität halten oft ein Leben lang. Leinen wurde in den letzten Jahrzehnten zwar ein wenig von der günstigeren Baumwolle verdrängt, inzwischen findet es sich wegen seiner guten Eigenschaften und nicht zuletzt aufgrund des größeren Umweltbewusstseins jedoch wieder häufiger im Handel.

Die Herstellung und Verwendung von Leinen

Leinen ist ein natürliches Produkt, das aus Flachs (Linum usitatissimum) gewonnen wird. Diese Pflanze besitzt in ihren Stängeln Fasern, die zum größten Teil aus Zellulose bestehen. Aus diesen Fasern wird das Garn gesponnen, aus dem die Leinenstoffe später gewebt werden. Reines Leinen besteht allein aus Flachsfasern, sehr beliebt ist aber auch das Halbleinen, aus dem unter anderem Geschirrtücher und Kleidung hergestellt werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich meist um eine Kombination aus Leinen und Baumwolle. Als Halbleinen dürfen sie jedoch nur bezeichnet werden, wenn der Anteil an Flachsfasern mindestens 40 Prozent beträgt. Auch hochwertige Damaststoffe mit einem eingewebten Muster bestehen häufig aus Leinen.

Die Vorteile von Leinen

  • Leinen ist vor allem robust und reißfest. Aus diesem Grund eignet es sich auch sehr gut als Möbelstoff. Selbst in Haushalten mit kleinen Kindern, in denen die Bezüge oft stark strapaziert werden, haben sie eine lange Lebensdauer.
  • Ein weiterer Vorteil von Leinen ist seine Pflegeleichtigkeit. Stoffe aus Leinen lassen sich problemlos in der Maschine waschen und vertragen sogar hohe Temperaturen. Leinen ist jedoch von Natur aus schmutzabweisend, sodass dies in der Regel nicht nötig ist.
  • Leinenfasern sind glatt und bleiben es selbst nach jahrelangem Gebrauch. Anders als andere Stoffarten neigt Leinen nicht dazu, Knötchen oder Fusseln zu bilden.
  • Durch die Glattheit ihrer Fasern bieten Leinenstoffe wenig Angriffsfläche für Bakterien und sind sehr hygienisch. Außerdem laden sie sich nicht auf.
  • Leinen hat einen leicht kühlenden Effekt und wird deshalb auch gern zur Herstellung von Sommerkleidung genutzt.
  • Leinenstoffe ähneln optisch und in ihren Eigenschaften den Stoffen aus Baumwolle. Im Vergleich mit Baumwolle lässt sich Flachs für die Herstellung von Leinen jedoch sehr viel umweltverträglicher anbauen. Zudem kann Flachs auch hierzulande kultiviert werden und muss deshalb nicht aus fernen Ländern importiert werden.

Der einzige Nachteil von Leinen besteht darin, dass es leicht zerknittert. Bei Bezugsstoffen für Möbel spielt dies jedoch kaum eine Rolle. Eventuell vorhandene Kissenhüllen und andere Textilien können einfach bei hohen Temperaturen gebügelt werden, um den Stoff wieder zu glätten. Hierbei sollte der Stoff etwas angefeuchtet werden, um die Fasern nicht zu beschädigen.

Fazit

Leinenstoffe unterliegen wie alle anderen Textilien Modeerscheinungen. Stoffe aus diesem Material werden sich jedoch immer wieder in den Kollektionen der Hersteller finden, denn sie sind zeitlos schön und durch ihre vielen guten Eigenschaften äußerst praktisch im Gebrauch. Aus diesem Grund gibt es inzwischen auch wieder viele Bezugsstoffe aus Leinen, mit denen sich alte Möbel sehr schön restaurieren lassen. Zur Wahl stehen einfarbige und gemusterte Stoffe in einem modernen Design und in vielen verschiedenen Farbtönen.