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Mit Leinen nähen – Tipps zum Verarbeiten des hochwertigen Naturstoffs

von Redaktion - 6 Sep, 2020

Mit Leinen nähenLeinen kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und Wärme gut ableiten. Zudem ist der elegante Stoff luftdurchlässig – kein Wunder also, dass Wohnaccessoires, Kleidung und Bettwäsche aus der Naturfaser insbesondere an heißen Sommertagen sehr gefragt sind. Möchten Sie Produkte aus Leinen nähen, gilt es einige Besonderheiten zu beachten. Dieser Ratgeber klärt, welche das genau sind.

Vorbereiten: Kaufen, waschen, trocknen und bügeln

Um Leinen optimal nutzen zu können und für die Verarbeitung das Meiste aus dem Leinenstoff heraus zu holen, empfehlen wir Ihnen die folgenden Schritte zu berücksichtigen:

1. Leinen kaufen
Leinen verliert beim Waschen rund zehn Prozent des Volumens. Beachten Sie dies bereits, wenn Sie Leinenstoff für Ihre Nähprojekte kaufen. Kalkulieren Sie beim Berechnen der benötigten Stofflänge(n) jeweils rund 15 Prozent mehr ein.

2. Leinen waschen und trocknen
In der Folge ist es ratsam, das Material in Wasser einzuweichen. Die Temperatur des Wassers sollte der des Raums entsprechen. Der Stoff muss vollkommen mit Wasser bedeckt sein, um sich richtig vollsaugen zu können. Weichen Sie ihn für 10 bis 15 Minuten ein. Danach wird der Stoff vorsichtig zusammengelegt und hängend getrocknet – nicht schleudern.

3. Leinen bügeln
Nach dem Trocknen feuchten Sie den Stoff leicht an und bügeln ihn. Leinen hält viel Hitze aus, somit können Sie Ihr Bügeleisen ruhig ordentlich heiß einstellen. So manches Bügeleisen verfügt sogar über ein spezielles "Leinenprogramm".   

Tipps zum Nähen von Leinen – vom Zuschnitt bis zur Vollendung

Für ein optimales Nähergebnis ist es wichtig die einzelnen Schritte sorgfältig umzusetzen. Nehmen Sie sich gegebenenfalls ausreichend Zeit, um Fehler zu vermeiden.

Der Zuschnitt
Einfarbiges Leinen lässt sich ohne Richtung zuschneiden. Es spielt in dem Fall also gar keine Rolle, ob die unteren Kanten der Schnittteile nach oben oder unten zeigen. Demgegenüber sollten Sie die Teile bei Mustern mit einer klar ersichtlichen Richtung auflegen, sodass die unteren Kanten sämtlicher Teile in dieselbe Richtung weisen. 

Die Nahtlinien
Beim Übertragen der Nahtlinien ist es sinnvoll, Kopierpapier und -rädchen zunächst an einem Stoffrest zu testen. Kopieren Sie nur auf die linke Stoffseite. Falls Sie mit hellem Leinen nähen, verwenden Sie am besten ausschließlich weißes Kopierpapier. Bunte Varianten könnten auf die rechte Seite des Stoffs durchscheinen. Für grob gewebtes und/oder gemustertes Leinen ist das glatte, zahnlose Rädchen zu nutzen.
Grund: Das herkömmliche Kopierrädchen erzielt punktierte Linien, während die zahnlose Version durchgehende Linien erwirkt, die sehr viel besser zu sehen sind.

Nähen mit Leinen erfordert Präzision – in der Materialwahl und in der Umsetzung
Feines Leinen nähen Sie mit einer feinen Nadel (Nadelstärke 70 oder 80), grobes Leinen hingegen mit einer dickeren Nadel (Nadelstärke 90). Arbeiten Sie zudem mit Polyesternähgarn. Was die Stichgröße betrifft, orientieren Sie sich einfach an der Dicke des Stoffs. Feines Leinen gilt es mit kleinen Stichen (Stichlänge von zwei Millimetern), grob gewebtes Material mit größeren Stichen (Stichlänge von drei Millimetern) zu nähen. Ziernähte erhalten durch die Nutzung eines doppelten Nähgarns oder Knopflochgarns eine plastischere Ausstrahlung.  

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Hochwertige Kleidung und Wohnaccessoires aus Leinen nähen

Leinen ist ein durch und durch hochwertiger Stoff, mit dem Sie diverse Kleidungsstücke und Wohnaccessoires fertigen können. Hier eine Auswahl möglicher Projekte, wenn Sie planen, mit Leinen zu nähen:

  • Sommerkleidung
  • Leinenvorhänge
  • Tischdecken
  • Kissenbezüge
  • Leinenbettwäsche

Tipp: Wenn Sie mit feinem und hellem Leinen nähen, sollten Sie aufs Kopieren verzichten. Schneiden Sie die Teile stattdessen mit identisch breiten Nahtzugaben zu. Daraufhin steppen Sie die Nähte ohne Markierung in der entsprechenden Breite. Ziehen Sie dabei das Nähgarn entlang der Abnäher-, Anstoß- oder Umbruchlinien mit großen Stichen ein.

Leinen zu attraktiven Produkten verarbeiten

100 % Leinen geht mit zahlreichen optischen und funktionalen Vorzügen einher. Der Stoff eignet sich perfekt zur Herstellung edler Sommerkleidung und Wohnaccessoires, die sich ebenso weich und sanft anfühlen, wie sie aussehen. Wenn Sie mit Leinen nähen, sollten Sie die im Text beschriebenen vorbereitenden Maßnahmen treffen – von der Wahl der Stofflänge über das Einweichen in Wasser bis hin zum Bügeln. Beim Zuschneiden und Nähen entscheiden vor allen Dingen wie Dicke und Struktur des Stoffs darüber, wie Sie verfahren. Halten Sie sich an die Tipps des Ratgebers, um perfekte Leinenaccessoires zu erschaffen!

Bildquelle: ©iStock-olindana © polstereibedarf-online