Changierende Farben: Stoffe mit Lichteffekt
"Changieren" als Fremdwort entstammt der französischen Sprache und heißt, dass etwas wechselt oder ineinander übergeht. Als Produktbezeichnung für Polsterbezüge findet sich dieser Begriff, wenn die Stoffe eine bestimmte Lichteigenschaft aufweisen. Je nach Blickwinkel und Beleuchtungsrichtung erhalten Betrachter einen wechselnden optischen Eindruck. Das verleiht solchen Bezügen eine Lebendigkeit, die auf den gesamten Raum ausstrahlt.
Dieser Effekt lässt sich auch erzielen, wenn man entgegen der Microfaser Ausrichtung mit der Hand über den Stoff fährt oder wenn sich ein Möbelstück bei Gebrauch wölbt. Dabei handelt es sich um einen sanften Übergang, der Farbton wechselt nicht schlagartig. Umrundet man beispielsweise ein Sofa, kann verfolgt werden, wie sich die Optik langsam verändert.
So entsteht das Schillern
Dieses warentypische Merkmal des Changierens besitzen Veloursstoffe, eine Sammelbezeichnung für Bezüge aus einer besonderen Fertigung: Sie bestehen aus einem Trägermaterial, auf dem Hersteller per Fadenverkreuzung den sogenannten Flor anbringen. Diese Oberfläche, die abstehenden Fasern, erzeugen den Farbeffekt. Dabei verwenden die Erzeuger keinesfalls verschiedenfarbige Garne, allein die Strichrichtung des Velours verursacht das Schillern. Der Flor zeigt auf der Stofffläche in die gleiche Richtung, durch die unterschiedlichen Formen der Lehnen und Sitzflächen ergibt sich jedoch der genannte Effekt. Das trifft ebenfalls zu, wenn an bestimmten Stellen die Oberfläche gegen die Strichrichtung gebürstet wird.
Meist verwenden Hersteller für den Flor Polyester. Dieses Material überzeugt durch seine Farbintensität, weswegen es sich bestens für das Changieren eignet. Die Webart von Velours hat ein einen weiteren Vorteil: Durch den aufgebrachten Flor erhält das Trägermaterial eine Schutzschicht, solche Polster empfehlen sich deshalb für Sitzmöbel, die häufigem Gebrauch ausgesetzt sind.
Beeindruckende Optik von Veloursstoffen
Veloursstoffe setzen sich aus einem Grundgewebe zusammen, an dem per Fadenverkreuzung ein Flor aufgesetzt wird. Die einfarbigen Fasern erhalten die gleiche Strichrichtung. Diese Fertigungsart erzeugt den changierenden Effekt, der optische Eindruck ändert sich mit dem Lichteinfall. Changierende Polsterbezüge bestechen nicht nur durch den lebendigen Anblick, sondern dank des Flors auch durch Strapazierfähigkeit.
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