Die Stoffe von heute sind weit mehr, als nur ein Gewebe. Moderne Stoffe - das sind richtige HighTec Produkte, die durch raffiniere Verfahren vielfach von der Verschmutzung und Flecken geschützt sind. Mehr noch, die Materialien sind oft lichtecht, d.h. beständig gegenüber der Einwirkung der UV-Strahlen. Des Weiteren sind die heutigen Stoffe weitgehend reißfest und halten sogar hohen Belastungen stand. Was hat sich im Einzelnen die Textilindustrie ausgedacht, um die Stoffe vor der frühzeitigen Alterung zu schützen?
Möglichst robust und trotzdem schön
Die Herausforderungen an Stoffe und deren Fähigkeiten wird immer höher. Ob als Möbelstoff, Outdoorstoff oder Vorhangsstoff - Jegliche Art der Anwendung hat ihre eigenen Ansprüche und Komplexität. Welche unterschiedlichen Anforderungen Stoffe inzwischen mit sich bringen müssen und auch können, möchten wir Ihnen an dieser Stelle einmal näher bringen.
Fleckenschutz zum Schutz der Oberfläche
Immer wieder ist in der Beschreibung eines Stoffes zu lesen, dieser sei mit dem Teflon-Fleckenschutz ausgestattet. Was bedeutet das aber? Der Fleckenschutz entsteht in erster Linie durch die spezielle Imprägnierung des Stoffes. Die Bearbeitung mit einem Fleckenschutzmittel verändert die Oberflächen-Eigenschaften des entsprechenden Materials. Es wird in diesem Zusammenhang von der Senkung der kritischen Oberflächenspannung gesprochen. In der Praxis heißt es, dass das Wasser und der Schmutz nicht in tief in den Stoff eindringen können, sondern Tropfen bilden. Diese Tropfen werden von der Oberfläche des Materials regelrecht abgestoßen und perlen ab. Heute hilft die ausgefeilte Nanotechnologie, weitere Stoffe zu entwickeln, die noch beständiger gegen die Flecken sind.
Wasser- und Lichtschutz für Stoffe & Möbel im Freien
Vor allem für Outdoorstoffe ist ein zuverlässiger Schutz vor dem Einwirken von Wasser und Licht von großer Bedeutung. Zum einen gelingt es dank der Imprägnierung, die Stoffe wasserdicht und lichtecht zu machen. Zum anderen werden die Stoffe, damit sie kein Wasser durchsickern lassen, auf eine spezielle Art gewebt. Handelt es sich um zusammengenähte Stoffbahnen oder Kleidung, werden die Nähte zusätzlich versiegelt.
Reißfestigkeit für besonders lange Haltbarkeit
Selbstverständlich sollen die Polsterstoffe reißfest sein, denn sie erwartet ein hartes und langes Leben. Die Stoffe sollen hohen Belastungen stand halten und auch nach mehreren Jahren keine Risse oder andere Macken aufweisen. Reißfestigkeit ist demnach eine wichtige Eigenschaft für jeden soliden Polsterstoff. Vorrangig werden die Materialien durch eine besondere Bindung, die sog. Köperbindung, reißfest. Bei der Köperbindung verläuft der Grat schräg, was das Material widerstandsfähiger macht. Darüber hinaus spielt eine Rolle, wie dicht der Stoff gewebt ist.
Die Faustregel lautet: Je dichter das Gewebe, desto reißfester ist es. Die Eigenschaften von dem verwendeten Garn und das Material, aus welchen das Garn hergestellt wurde, sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung für die Reißfestigkeit. Grundsätzlich gilt es: Der Zwirn, also mehrere zusammengedrehte Garne, ist reißfester, als ein einfaches Garn. Darüber hinaus sind Kunststofffasern meist reißfester, als ein natürliches Garn. Übrigens wird im Zusammenhang mit der Reißfestigkeit auch von der Weiterreißfestigkeit oder von der Kerbfestigkeit gesprochen, also von der Eigenschaft des Stoffs, nach dem Einschneiden nicht weiter zu reißen.
Vermeidung von Pillbildung
Die Oberfläche vieler Polsterstoffe tendiert dazu, Pills, d.h. kleine Knötchen zu bilden, die vorwiegend aus den Fasern des Stoffes selbst bestehen. Die Knötchen sind zwar kein Reklamationsgrund für den Verbraucher, beeinträchtigen aber die Optik. Die Pills, auch Flusen oder Fusseln genannt, können mit dem speziellen Gerät entfernt werden. Dabei werden die Pills abrasiert, das Material erleidet keinen Schaden. Hoch geschätzt sind verständlicherweise Materialien, auf deren Oberfläche sich so gut wie keine Pills bilden. Solche Stoffe werden aus pillarmen Fasern gewebt, d.h. die Faser selbst - es handelt sich vorwiegend um Kunststoffe - besteht aus chemisch modifizierten Polymeren oder Stoffen mit reduziertem Molekulargewicht. Solche Fasern bleiben bei intensivem Gebrauch pillfrei.
Trockenreibechtheit und Nassreibechtheit
Ob der Stoff beim Reiben an anderen Materialien abfärbt, d.h. seine Farbe verliert, bestimmt seine Trockenreibechtheit (Verhalten im trockenen Zustand) oder Nassreibechtheit (Verhalten im nassen Zustand). Die Reibechtheit, deren Beurteilung nach einer Skala zwischen der Note 1 (sehr geringe Reibechtheit) und 5 (sehr gute Reibechtheit) erfolgt, wird durch die Qualität der verwendeten Farbe und die Imprägnierung bestimmt.
Höchstzugkraft
Die Höchstzugkraft ist die maximale erreichbare Zugkraft und ein wichtiger Parameter bei der Prüfung der Stoffe. Maßgebend für die Höchstzugkraft und somit für die mechanische Belastbarkeit der Stoffe, ist die Qualität des Garns bzw. Zwirns und die Art der Bindung.
Schutz vor Entflammbarkeit für Stoffe in wärmeren Umgebungen
Insbesondere für die Outdoor-Stoffe und für Stoffe, die in der Küche zum Einsatz kommen, ist es wichtig, dass sie schwer entflammbar sind. Die heutige Textilindustrie bietet eine breite Palette an flammenhemmenden oder schwer entflammenden Stoffen. Erreicht wird diese Qualität in erster Linie durch eine spezielle Imprägnierung.
Langlebigkeit durch umfassenden Schutz
Somit ist offensichtlich, dass die Stoffe von heute vielfach geschützt und daher langlebig sind. Nicht jeder Stoff muss unbedingt gleich allen erdenklichen Schutz ausweisen. Je nach dem geplanten Einsatz wird eine oder andere Eigenschaft des Stoffes wichtig.
Hier ein paar Beispiele von Hochleistungsstoffen aus unserem Sortiment:
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Wasserfester Stoff: © istockphoto.com / Tomjac80
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